Nachdem das Auslandssemester Ende Dezember bereits vorbei war, hatten wir Zeit im Januar noch in China zu reisen. Wo fängt man da am besten an? Klar, in der Hauptstadt Peking (chin. 北京市 Bĕijīng).
Auf jeden Fall war es ein Erlebnis: 19 Stunden mit dem Zug von Chongqing nach Peking. Das sind ca. 1.700 km. Daran ist gut zu erkennen, wie riesig dieses Land ist.
Also, Alex und ich haben uns ein 4er-Abteil gegönnt, da es ja doch eine weite Strecke ist. Wir waren mit einer Familie aus Südkorea in einem Abteil (Vater, Mutter und 2 Kinder: 4 und 6 Jahre alt). Sie leben aber schon seit einigen Jahren in China. Deshalb hat die Schaffnerin auch gemeint wir seien das Ausländerabteil. :D Es war großartig! Am Anfang war das kleine Mädchen etwas schüchtern, hat uns aber ihre Chips angeboten und wir ihr unsere Mandarinen. Und getanzt haben die zwei auch noch für uns - ach, sie sind so süß! Es hat richtig viel Spaß gemacht mit der Familie. Bis auf, dass der Vater ganz schön laut geschnarcht hat...
Angekommen in Peking um 10 Uhr morgens, begrüßte uns die Stadt mit purem Sonnenschein. Keine Wolke am Himmel, kein Smog. Wir dachten schon wir seien aus Versehen woanders gestrandet.
Unser Hotel war das Far East Hotel nicht weit entfernt von der Haltestelle Hufangqiao. In der Straße ganz in der Nähe des Hotels gibt es auch viele kleine, günstige Restaurants mit englischen Menü-Karten. Dort hat es mir ziemlich gut gefallen. (Im Erdgeschoss ist übrigens das Far East Hostel). Vor Ort kann auch eine Tour zur Großen Mauer gebucht werden. Wir haben uns dann aber entschieden, selbst hinzufahren.
Gebratene Nudeln |
Teigtaschen mit Fleischfüllung |
Nudeln mit Ei Und Tomaten |
Ein paar Tage später waren wir nochmal in Peking, da wir auf dem Rückweg von Harbin für eine Nacht einen Stop eingelegt haben und zudem noch eine Freundin besucht haben, die aus Chongqing kommt und jetzt in Peking studiert. Für eine Nacht waren wir im Dragon King Hostel in der Nähe der Haltestelle Zhongzizhanglu. Das ist auf jeden Fall moderner und es gab viele Ausländer, die dort übernachteten. Im Gegensatz zum Far East Hotel kann das Personal im Dragon King Hostel Englisch.
Unsere erste Anlaufstelle war die Verbotene Stadt. Ein riesiges Areal mit Gebäuden, Museen, Shoppingmöglichkeiten. Um dort hin zu gelangen, muss man mehrere Tunnel und Sicherheitskontrollen passieren, was ganz schön zeitintensiv ist. Aber was tut man nicht alles für die Hauptsehenswürdigkeit.
Hutong-Distrikt und Beihai-Park
Der Hutong-Distrikt erinnert an Ciqikou in Chongqing: Souvenirs und Essen weit und breit. Eine typische Touristenmeile. Im Anschluss kommt man zum Drum und Bell Tower.
Drum und Bell Tower |
Gefrorener See |
Einmal kurz über die Straße und schon ist man im Jingshan Park und kann die verbotene Stadt von oben betrachten.
Temple of Heaven
Ein schöner Park in dem man seine Ruhe hat - zumindest im Januar. Kostet 28 RMB für den Park und die Pagode. Ich glaube in so vielen Parks war ich sonst in keiner Stadt. Da erkennt man wie gegnsätzlich Peking ist. Es gibt unendlich viele Häuser, Autos und Menschen, aber auch jede Menge schöner Parks.
Beijing Planning Exhibition Hall
Das Museum über die Stadtentwicklung Pekings liegt in der Nähe der Metro-Haltestelle Qianmen hinter dem Beijing Railway Museum und kostet ca. 30 RMB. An sich ziemlich cool, aber viele Geräte mit denne man interaktiv etwas lernen oder spielen kann, waren kaputt. :D Das war etwas enttäuschend, aber der Eintritt war ja nicht so teuer und der Rest ist sehr empfehlenswert!
Und einfach, weil es lustig ist noch folgendes Foto. Die Chinesen tragen gerne Kleidung auf der irgendetwas auf Englisch drauf steht.Jetzt mein Highlight: Die chinesische Mauer!
Von Peking ist es nicht so weit nach Badaling - dem am Einfachsten zu erreichenden Abschnitt der chinesischen Mauer. Es gibt einen Direktzug, der etwas mehr als 1h braucht und das Ticket für eine Strecke kostet ungefähr 1 EUR. In diesem Zug gab es keine Sitzplatzzuweisung, deshalb sind die Chinesen alle wie wild losgerannt, um Plätze zu bekommen. Tatsächlich war der Zug voll und einige Leute mussten stehen. Schon 20 min. vor dem Erreichen des Bahnhofs in Badaling war die chinesische Mauer zu sehen - was für ein Meisterwerk!
Dort angekommen, erwartete uns eine große Statue von Dschinghis Khan und der Weg (vorbei an Souvenir-Ständen) führte uns nach 10 min. schließlich zu den Kassen, um das Eintrittsticket erwerben zu können. (Für Studenten 18 RMB = 3 EUR) Wem es zu kalt sein sollte, kann sich vor Ort auch - gegen Entgelt - grüne Mäntel ausleihen.
Bei diesem Abschnitt angekommen, kann man sich aussuchen, ob man Richtung Norden oder Süden gehen möchte. Wir haben uns für den Norden entschieden, weil da definitiv weniger Touristen waren. Ab und zu ist es wirklich steil und glatt - also aufpassen! Dieser Streckenabschnitt wurde vor kurzem saniert und sieht ganz schön aus, wobei sich mal die Original-Mauer anzuschauen bestimmt auch toll wäre.
Kaum vorzustellen, dass sich die Leichen der Arbeiter der chinesischen Mauer in den Wänden befinden sollen.
Im Sommer ist es bestimmt noch schöner. Im Januar blüht ja leider nichts und die Aussicht ist etwas kahl, aber wir hatten trotzdem super Wetter - auch wen es ziemlich kalt war - erwischt. Strahlend blauer Himmel und im Januar sind auch nicht so viele Touristen vor Ort.
Auf der Rückfahrt kann man sich am Bahnhof eine "Urkunde" abholen, dass man auch wirklich auf der chinesichen Mauer war. (Denn beim Kauf eines Tickets bekommt man auch einen Zettel, den man dann für die Urkunde abgibt) Naja, ich habe keine gebraucht. :D
Wie weiter oben schon erwähnt, waren wir ja nochmal für einen Tag in Peking und waren mit unserer Freundin Anqi im Art District 798. Und oh, yes!
Eine ganz andere Seite von Peking - ausgefallene Kunst!
Sie hat uns über Uber ein "Taxi" bestellt und so sind wir zum Art District gefahren. Mit der U-Bahn dauert es ewig und ich glaube alleine hätten wir das auch gar nicht gefunden.
In einem alten Industrieviertel können Künstler ihre Werke ausstellen oder eben künstlerisch tätig werden. Viele Ausstellungen sind kostenlos, einige kosten gerade einmal 1 RMB.
Ich habe mir einen Beutel gekauft. Sa ist das Gesicht einer Frau abgebildet, die versucht ihre Faust in den Mund zu stecken. :D Ausgefallen abstrakt.
Gläschen mit Wasser, die berühmte Persönlichkeiten symbolisieren, wie z.B. John Lennon und Salvador Dalí |
Kazakhstan + Russia |
Aber weit gefehlt. Die Ente wird nähmlich in kleine Wraps gewickelt, zusammen mit den Beilagen aus Gurken, Rettich und Saucen.
Als Beilage haben wir uns noch grüne Bohnen bestellt und das alles zusammen: Einfach himmlisch!
Die Ente wird mitten im Restaurant geschnitten |
Aber die chinesische Mauer ist auf jeden Fall ein Hingucker!