Sonntag, 26. November 2017

China Rundreise Teil 3: Shanghai

Welcome to Shanghai!
Nach 7h mit dem Schnellzug sind wir von Peking aus in Shanghai angekommen.
Der erste Eindruck nach dem Ausstieg an unserer Metro-Station: Europäisch angehaucht, laut, es laufen viele Businessmen und -women herum und das "echte" China sucht man vergebens.
Quelle: http://www.chinatourmap.com/suzhou/suzhou-location-map.html
Shanghai ist mit ihren knapp 24 Mio. Einwohnern, nach Tokio-Yokohama und Delhi, die drittgrößte Stadt der Welt. Shanghai bedeutet übersetzt in etwa "Die Stadt über dem Meer" - 上 (shàng: über) und 海 (hǎi: Meer). Imposant und erschlagend.

Von der Metrostation 5 min. entfernt, befindet sich das Blue Mountain Bund Youth Hostel. Bei der Buchung sollte aber aufgepasst werden, es gibt zum einen Zimmer mit Fenster, aber auch welche ohne Fenster. Wir hatten leider eins ohne und es gab keine anderen freien Zimmer. Ich kam mir zwar vor wie in einem Keller, aber das Zimmer war sauber und ansonsten gemütlich.

Das Hostel überzeugt vor allem durch seine Lage: Direkt an der East Nanjing Road - der Einkaufsmeile und dem Puls der Stadt.

Der tägliche Anblick des Oriental Pearl Towers
Das Highlight ist natürlich die Aussicht von der Uferpromenade "The Bund" auf die Skyline von Shanghai. Mit ein bisschen Glück erwischt man einen Tag ohne Smog und hat eine unvergessliche Aussicht darauf.

Durch den Tunnel "Waitan Sightseeing Tunnel" gelangt man von der Promenade in den Skyline-Distrikt. Mit vielen Lichtern und Bildern, die man durch das Fenster der Kabine sieht, wird einem die Fahrt etwas aufregender gemacht.
Dort angekommen, habe ich nach fast 5 Monaten das erste Mal eine "richtige" Bäckerei mit "richtigem" Brot gesehen - und nicht Brot, das zwar danach aussieht, aber ganz anders schmeckt.
Da musste ich mir erstmal DAS kaufen:
Zwar kein Brot, aber genauso gut.
In diesem Gebiet kann man schön spazieren gehen, den Disney-Shop besuchen, ins Kino gehen,...
Allgemein ist Shanghai sehr international - Ausländer sind keine Seltenheit. In Chongqing wird man stattdessen angeschaut als wäre man ein Alien.

Das Shanghai-Museum ist ziemlich interessant: Kunst, Porzellan, Tonfiguren. Hat mich aber nicht total umgehauen - Der Eintritt ist kostenlos. Apropos umgehauen. :-D In dem Museum war so ein komischer Typ, ein Besucher. Dieser hat mich zunächst einmal angerempelt - okay, es war viel los, kann passieren. Dann ein paar Räume weiter, latscht er mich wieder um. Als er mich dann ein Stockwerk höher wieder anrempelte, kriegte ich es mit der Angst zu tun und bin, wenn ich ihn sah, weggelaufen. :-D Keine Ahnung, ob er noch nie einen Ausländer gesehen hat, schließlich sind wir ja in Shanghai, oder ob er dachte, es würde Glück bringen, einen zu berühren... Das war schon eine komische Begegnung.

 Was gabs so Tolles zum Essen in Shanghai? Die besten gebratenen Dumplings der Welt!
Diese gibt es mit verschiedenen Füllungen und wir waren bestimmt 3 mal dort essen. Mit Abstand das Beste, was es dort gibt.
Dumplings von Hand gefertigt
Außerdem gabs auch dort mein Lieblingessen, das ich aus Chongqing schon liebte: Fleisch und Gemüse, das man sich aus einem Kühlschrank auswählt, wird dann für dich in einem kleinen Topf gekocht. Dort waren wir bestimmt auch 2 mal, da es nur eine Straße vom Hostel entfernt war.
In der Einkaufsmeile gibt es auch leckere süße Küchlein.
Unterschiedliche "Kekse" mit Nüssen und getrockneten Früchten.
 Die auf dem ersten Bild haben besser geschmeckt - ein bisschen wie Käsekuchen.

Was noch empfehlenswert ist, ist das Französische Viertel.
Dort trifft Alt auf Moderne: Zum einen alte Häuschen, enge Gassen und zum Anderen riesige Boulevards mit u.a. einem TESLA Autohaus. Bei gutem Wetter kann man dort auch stundenlang durch die Straßen schlendern.
Vögel hängen in Käfigen auf der Straße
Luftgetrocknetes Fleisch an allen Ecken
Meine Lieblingssüßigkeit - Kleine, saure Äpfel in Zuckerglasur
Dort gibt es auch unterschiedliche Stände mit frittierten Krebsen, Fisch, etc.Auch ziemlich lecker. China ist das beste Land, um sich mal durch Essen durchzuprobieren. :-)

Sonntag, 5. November 2017

China Rundreise Teil 2: Harbin

Bin ich hier etwa in Russland gelandet?

Nach einer etwa 7 stündigen Zugfahrt von Peking nach Harbin - neben mir saß ein kleines chinesisches Mädchen, das nur am Essen war (Algenchips, Hühnerfüße,...) - sind wir endlich am Bahnhof in Harbin angekommen. Zuvor hat mir ein Passagier ziemlich Angst eingejagt. Wir sollen ja aufpassen uns von den Taxifahrern hier nicht über den Tisch ziehen lassen...
Aber zuerst einmal haben wir einen Schalter gesucht, um unsere nächsten Tickets, die wir online bestellt haben, abzuholen. War gar nicht mal so einfach. Ewig lange Wege und chinesisch lesen können wir ja auch nicht besonders. Aber Schalter gefunden, Tickets abgeholt und weiter gings zum Taxi.
Der Taxi-Fahrer war total nett und hat versucht sich mit uns zu unterhalten. Nach 15 min. sind wir im Harbin Russia International Youth Hostel angekommen.
Klein aber fein und das Gute: Fußbodenheizung! Denn in Harbin ist es im Winter ziemlich kalt- es wird tagsüber bis zu -30°C. Harbin hat ca. 3 Mio. Einwohner und liegt im Nord-Osten Chinas.
Quelle: Wikipedia.
Berühmt ist sie vor allem für das Schnee- und Eisfestival. Magdeburg als Partnerstadt Harbins plant sogar für 2019 auch so ein Festival auszutragen. Zu dem Festival komme ich gleich drauf zurück...
Also, angekommen, warm angezogen und raus ging es um 18:00 Uhr. Es war so unglaublich kalt, dass einem sogar die Nasenhärchen zufrieren. Sobald ich die Handschule auszog, war die Kälte bis in meine Knochen durchgedrungen.
Der erste Eindruck der Stadt war: Sind wir hier etwa auf einem Weihnachtsmarkt? Alles so schön dekoriert, überall Lichter.
Die Einkaufsmeile in Harbin.
Der zweite Gedanke, der mir kam: Sind wir hier etwa in Russland? Die Straßennamen sind sowohl in Mandarin als auch auf Russisch geschrieben. Es gibt russische Souvenirs und Geschäfte.
Harbin wurde nämlich 1898 von Russen gegründet; vor allem nach der Oktoberrevolution flohen viele russisch-stämmige nach Harbin und trugen dazu bei, dass die Stadt florierte. Später wurde die Stadt China übergeben.
Straßenschild
Somit ist es nicht überraschend, dass wir im Russia Coffe & Food essen gegangen sind. Nachdem die Bestellung auf Russisch nicht klappte, weil eben Chinesen dort arbeiten, wurde der Borschtsch serviert. Ich war echt enttäuscht - war wohl die chinesische Variante... Dafür gab es noch warmes Schwarzbrot mit Marmelade. Oh, Gott, war das gut! Nach 4 Monaten ohne gescheites Brot, war es einfach ein Traum.
Unechter Borschtsch
Da ich so gefroren habe, sind wir dann auch relativ schnell wieder ins Hostel gegangen.

Am nächsten Tag ging das Sightseeing los.
Wir waren in der Sophienkathedrale - eine russisch-orthodoxe Kirche erbaut im russischen Stil. Dort sind auch historische Bilder der Stadt zu sehen, vor allem der damaligen russisch-jüdischer Bevölkerung.
Sophienkathedrale
Ich sollte meinen Freund vor der Kathedrale fotografieren, da kamen 5 chinesische Frauen zu ihm und wollten sich zusammen mit ihm ablichten lassen... Sie waren ziemlich hartnäckig und wollten ihn gar nicht mehr gehen lassen. ;-D
Nach einem Stadtspaziergang habe ich mein persönliches Highlight gegessen: Vanilleschokolade am Stiel, die dadurch, dass es so kalt war, gefroren ist. Eis bei -30°C zu essen ist schon ziemlich geil.
Skulptur von Musikinstrumenten: Das Sinfonieorchster in Harbin ist das älteste Chinas. (gegründet 1908)
Schließlich waren wir im King of Dumplings essen. Sehr günstig, sehr beliebt und daher immer voll. Zum Glück konnten wir bereits nach 2 min. zu unserem Tisch.
Es gab gefüllte Teigtaschen, meinen Lieblingssalat aus gedünsteten Kartoffelstreifen und Pommes, weil ich sie so lange nicht mehr gegessen hatte...

Da geht man danach nur mal über die Straße und schon sieht man tote Tiere, die gekauft werden können und zur Schau draußen aufgehängt werden.
Ein hängendes Häschen.
Dann war es Abend und endlich Zeit zum Eisfestival zu fahren. In einem Bus mit vereisten Scheiben und einem Busfahrer, der kaum etwas dadurch sah...
Der Eintritt kostet pro Person 40 EUR - Studentenrabatt gibt es nur für chinesische Studenten.
Die Eisfiguren sind riesig und kaum vorstellbar wie diese aufgebaut wurden. Alles erleuchtet - einfach imposant.
Kleiner Tipp: Kauft euch für die Kamera eine Art Hülle, um sie warm zu halten. Sonst friert der Akku nämlich ein und taut erst im Hostel wieder auf... So wie bei uns... Aber einige Bilder konnten wir dennoch schießen und der Handyakku hält zum Glück mehr aus.
Eine Kutsche bringt euch für einen kleinen Preis auch durchs Gelände.
Am nächsten Tag ging es zum Sibirische-Tiger Park. Dort angekommen, wird man von einem großen Schild begrüßt, welches die Speisekarte der Tiger zeigt. Man kann eine Kuh, Hühnchen, etc. kaufen, die dann an die Tiere lebend verfüttert werden.
Die Tour findet in Kleinbussen mit Gittern vor den Fenstern statt. Der Bus fährt durch ein riesiges Gelände und man hat viel Zeit die schönen Tiger zu bestaunen. Wir saßen glücklicherweise auf der Seite des Busses von der man perfekt sehen konnte, wie 2 Hühner aus einem fahrenden PKW geworfen wurden. Die Tiger kamen sofort angerannt und haben die Tiere zerfleischt. Sieht man auch nicht alle Tage...
Anschließend konnte man aussteigen und einen Teil zu Fuß erkunden. Rundum echt interessant und empfehlenswert!
Danach sind wir mit dem Bus zu den Schnee-Skulpturen gefahren.
Imposant und echt wahnsinnig groß. Einige über 40 m hoch. Das ist mir echt in Erinnerung geblieben. Hunderte Figuren aus purem Schnee...
Hier entsteht gerade eine Skulptur.
Hungrig und etwas erfroren, gab es dann im Restaurant Lao Chang Spring Pancake etwas zu essen. Und zwar frittierte Teigtaschen und eine Art Wraps mit verschiedenen Füllungen, wie Kartoffelstreifen, Fleisch, Gemüse,... Ein wenig wie die typische Pekingente in Beijing. Sehr lecker und das Restaurant echt zu empfehlen!

Da ich immer noch nicht genug von Skulpturen hatte, ging es noch in den Zhaolin Park, wo auch nochmal welche ausgestellt waren.
Mit dem Nachtzug ging es anschließend - mit einem Tag Aufenthalt in Peking - nach Shanghai...